Der Vergänglichkeit unterworfen

Wer von uns hätte sich nicht schon mit seiner eigenen Vergänglichkeit beschäftigt. Früher oder später rückt unsere Endlichkeit ins Blickfeld, beschäftigt uns unmittelbar, wirft Fragen auf, verunsichert und lässt uns nach Antworten suchen. Es ist ein Thema, das wir gerne umgehen und das uns doch – sei es z.B. durch Krankheit, Unfall, Schicksalsschläge im familiären Umfeld und Freundeskreis - ab und an jäh einholt. Man denke in diesem Zusammenhang an die aktuelle Corona-Situation. Wir realisieren, dass wir der Sterblichkeit unterworfen sind und sind gezwungen, uns mit der Realität des Todes auseinandersetzen. Auch des eigenen.
Wir sehnen uns nach Beständigkeit, nach dauerhaften Lösungen, nach Gesundheit und Glück, wollen es festhalten und sind doch zutiefst verunsichert, wenn uns Liebgewordenes genommen wird. Allem voran der Verlust eines geliebten Menschen oder sogar der des eigenen Lebens (z.B. Krebserkrankung). Unser Alltag verändert sich mit einem Schlag und unser Leben steht Kopf.

Ist unser Leben wirklich nur so kurz?

Wir in der Buchhandlung Haus der Bibel im Kleinbasel beschäftigen uns, wie der Name schon sagt, mit der Bibel. Wenn ich in diesem Buch lese und darüber staune, dass ein unendlicher Gott, unser Schöpfer, sich seiner Menschenkinder annimmt und sich uns zu erkennen gibt, dann bin ich einfach nur froh und dankbar. Zum Thema Vergänglichkeit hat die Bibel einiges zu berichten.

Laß mich mein Ende wissen, o Herr, und was das Maß meiner Tage ist, damit ich erkenne, wie vergänglich ich bin!
Psalm 39,5
Gedenke, wie kurz meine Lebenszeit ist! Wie vergänglich hast du alle Menschenkinder erschaffen!
Psalm 89,48

Woher dieses Sehnen?

Der weise König Salomo erkannte, dass dieses nagende Sehnen nach Festhalten und Beständigkeit von Gott selbst stammt. Gott selbst hat die Ewigkeit in unsere Herzen gelegt:
Er hat alles vortrefflich gemacht zu seiner Zeit, auch die Ewigkeit hat er ihnen ins Herz gelegt – nur daß der Mensch das Werk, das Gott getan hat, nicht von Anfang bis zu Ende ergründen kann.
Prediger 3,11

Vergänglichkeit versus Unvergänglichkeit

Das Gegenteil von vergänglich: Unvergänglich. Dauerhaft. Bestehen bleibend. Bestand habend. Für immer. Über den Tod hinaus. Die Bibel äussert sich nicht nur über die Endlichkeit des Lebens. Unserer Sterblichkeit steht die Unvergänglichkeit von Gottes Wort und in diesem Zusammenhang auch unsere Unvergänglichkeit gegenüber. Voraussetzung ist, dass wir uns vertrauensvoll an den Schöpfer und Erhalter unseres Lebens wenden.

Denn »alles Fleisch ist wie Gras und alle Herrlichkeit des Menschen wie die Blume des Grases. Das Gras ist verdorrt und seine Blume abgefallen; aber das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit.«
Petrus 1,25

Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.
Matthäus 24,35

Gottes Zusagen vergehen nicht! Sie haben Bestand in einer unbeständigen Zeit, können auf die Probe gestellt werden und ermöglichen uns den Blick in eine andere Dimension, die ewige Welt.

Hoffnung über die Endlichkeit hinaus

Das Nachdenken über meine Vergänglichkeit und die Ewigkeit des Wortes Gottes helfen mir, über Gottes Wesen und seine Gnade mir gegenüber zu staunen und Ihn dafür zu loben. Wenn ich mich auf nichts verlassen kann: auf Ihn ist Verlass! Dies gibt mir persönlich Sicherheit, Trost, Mut und Kraft in einer unbeständigen Welt.
Kraft für die Gegenwart ist das eine. Das andere ist die Hoffnung auf die Ewigkeit. Das Wort, das ewig bleibt, gibt meinem Leben Ewigkeitswert.
Ich habe Hoffnung über die Endlichkeit, meine Vergänglichkeit hinaus: dies wünsche ich auch Ihnen lieber Leser, liebe Leserin,von ganzem Herzen!

Esther Blumenthal
Buchhandlung Haus der Bibel Basel
Rebgasse 21
4058 Basel

Auch dieses Jahr gehört schon bald der Vergangenheit an. Die neuen Kalender mit Mut und Hoffnung gebenden Gedanken und Worten sind in reicher Anzahl vorrätig.

12-2020 EstherBlumenthal