The morning after

By Julie Davis

I began this piece the morning after. This particular morning after was the federal announcement on Wednesday 29 April that Switzerland would begin to learn to live with the virus. A courageous decision with, I believe, an executable plan. Personally, I wholeheartedly salute this decision.

I have been in the rather unusual situation of dealing with the death of my beloved father amidst the backdrop of Corona. (Rest assured, no it was definitely not Corona that got him in the end.)
I was one of a minority that had to travel during this intense and sometimes very scary time period.
I was in England during the height of crisis organising my father’s formal goodbye and while I like to think I am a rather pragmatic person, even I felt sharp bolts of pure fear. From necessity, I was walking around deserted towns and streets.
I was walking alone through what seemed like never ending tunnels of Bond Street tube station, I was there like a character from an apocalyptic zombie film. Unless there were zombies hiding around corners, they didn t́ show themselves to me thank goodness. Airports that would normally be overrun with people and travelling like a VIP but in a weird and extremely unsettling way. Unforgettable experiences. The sharp bolt of fear when seeing photos of Basel online, deserted, barren, enough to feel that the end of the world really may well be nigh. So that was the reaction of a rather pragmatic and rooted person.
In many ways because of my own personal situation, I have been buffered from the general fears of the communities I have exposure to. Feelings and reactions that are absolutely natural and valid.

We have seen days in the last few months, we never imagined in our wildest dreams or nightmares.
I believe I am a very small voice but amongst other voices who also recognise that we can turn this crisis into opportunity. I won't bore you with that saying of what crisis means in Mandarin as I am sure you have it a heard a million times. However:

  • We can use this crisis as an opportunity to get to know our neighbours and sometimes even our own families and ourselves better.
  • We can use this crisis as an opportunity to re-evaluate our priorities and values. What really brings us happiness and is of positive benefit to our communities? 

  • We can use this crisis as an opportunity to collaborate and connect with people we may never have considered before and work on projects that would have been dismissed as irrelevant in the past. When we had all the usual distractions taken away, what did we learn and what are we continuing to learn about what a happy and fulfilling life and society really means?

This happy clappy perspective for some does not in any way disregard the very real practical and economic challenges we will face as a world over the next weeks, months and potentially years ahead.
We have created a global economy where there is no escape for anyone from the repercussions of recent events. However, it is our togetherness as a society that will be a tool in navigating our way through.
Now is not the time for separation. As an observer, there is much community mindedness already here in Basel so I am speaking to the converted but the fact remains that we have been presented the opportunity to approach our personal and professional challenges with a fresh perspective.
Given the global impact of the virus – it has shown just how vulnerable and quickly taken down we have been. What happens if we face a comparable challenge again?

I am not talking about change for the sake of change but reviewed values that will last longer than the instant gratification that we were globally edging further and further towards before circumstances presented the world no further escape from ourselves.
Julie Davis about herself: “I am free spirit with a corporate background, passionate about humanity and the place I live.“ Julie lives in Kleinbasel.

Invitation to exchange ideas

Many self-employed people and entrepreneurs with small businesses face an uncertain future because of the Corona pandemic. You are invited to exchange ideas on how those affected can deal with it. Which practical questions arise? How can affected people support each other? How can demand be revived? How can we all support local businesses and services?
If you would like to exchange ideas on these and other questions, please contact Julie Davis or Matthias Brüllmann by e-mail by the end of September at the latest. We will organise a meeting and invite you to attend.

Der Morgen danach

Von Julie Davis


Ich begann diesen Text am Morgen danach. Dieser spezielle Morgen danach war der Tag nach der Ankündigung des Bundesrates am Mittwoch, den 29. April, dass die Schweiz lernen würde, mit dem Virus zu leben. Eine mutige Entscheidung mit einem, wie ich glaube, plausiblen Plan.

Persönlich begrüße ich diese Entscheidung von ganzem Herzen. Ich befand mich in der eher ungewöhnlichen Situation, mit dem Tod meines geliebten Vaters vor der Kulisse von Corona umzugehen. (Glauben Sie mir, es war definitiv nicht Corona, was ihn am Ende erwischt hat.)
Ich gehörte zu einer Minderheit, die in dieser intensiven und manchmal sehr beängstigenden Zeitspanne reisen musste.
Ich war während des Höhepunkts der Krise in England, um meines Vaters formellen Abschied in die Wege zu leiten, und obwohl ich mich gerne für einen eher pragmatischen Menschen halte, spürte selbst ich scharfe Blitze purer Angst. Aus schierer Notwendigkeit lief ich durch verlassene Städte und Straßen.
Ich ging allein durch die scheinbar endlosen Tunnel des U-Bahnhofs Bond Street; ich war dort wie eine Figur aus einem apokalyptischen Zombie-Film. Sollten sich dennoch Zombies hinter den Ecken verstecken, zeigten sie sich mir Gott sei Dank nicht.
Ich nutzte Flughäfen, die normalerweise von Menschen überrannt werden, und reiste wie ein VIP, aber auf eine seltsame und äußerst beunruhigende Weise. Unvergessliche Erlebnisse.
Der scharfe Blitz der Angst, wenn ich online Fotos von Basel anschaute, menschenleer, öd, genug, um das Gefühl zu haben, dass das Ende der Welt wirklich nahe sei. Das war also die Reaktion eines eher pragmatischen und geerdeten Menschen.
Aufgrund meiner persönlichen Situation war ich in vielerlei Hinsicht von den Ängsten der Gemeinschaften, denen ich ausgesetzt bin, abgeschottet. Gefühle und Reaktionen, die absolut natürlich und gültig sind.
Wir haben in den letzten Monaten Tage erlebt, die wir uns in unseren wildesten Träumen oder Alpträumen nie hätten vorstellen können.
Ich bin nur eine Stimme, aber eine neben anderen Stimmen, die erkennen, dass wir diese Krise in eine Chance verwandeln können. Ich werde Sie nicht mit dem Spruch langweilen, was Krise in Mandarin bedeutet, denn ich bin sicher, Sie haben ihn schon eine Million Mal gehört. Wie auch immer:


  • Wir können diese Krise als Chance nutzen, um unsere Nachbarn und manchmal sogar unsere eigenen Familien und uns selbst besser kennen zu lernen.

  • Wir können diese Krise als eine Gelegenheit nutzen, unsere Prioritäten und Werte neu zu bewerten. Was bringt uns wirklich Glück und ist von Nutzen für unsere Gemeinschaften?
  • Wir können diese Krise als Gelegenheit nutzen, um mit Menschen zusammenzuarbeiten und Kontakte zu knüpfen, die wir vielleicht noch nie in Betracht gezogen haben, und an Projekten zu arbeiten, die in der Vergangenheit als irrelevant abgetan worden wären.
Als uns all die üblichen Ablenkungen genommen wurden, was haben wir da gelernt und was lernen wir noch darüber, was ein glückliches und erfülltes Leben und eine Gesellschaft wirklich bedeutet?

Die fröhlich klatschende Perspektive für einige lässt in keiner Weise die sehr realen praktischen und wirtschaftlichen Herausforderungen außer Acht, vor denen wir alle in den nächsten Wochen, Monaten und möglicherweise Jahren stehen werden.
Wir haben eine globale Wirtschaft geschaffen, in der es für niemanden ein Entrinnen vor den Auswirkungen der jüngsten Ereignisse gibt. Es ist jedoch unser Zusammengehörigkeitsgefühl als Gesellschaft, das uns den Weg durch diese Krise weisen wird.

Jetzt ist nicht die Zeit für eine Trennung.
Als Beobachter sehe ich hier in Basel bereits viel Gemeinschaftssinn, so dass ich zu den Bekehrten spreche. Tatsache bleibt, dass wir die Gelegenheit erhalten haben, unsere persönlichen und beruflichen Herausforderungen mit einer neuen Perspektive anzugehen.
Das Virus hat gezeigt, wie verwundbar wir sind und wie schnell wir zu Fall gebracht werden können. Was passiert, wenn wir wieder vor einer vergleichbaren Herausforderung stehen?
Ich spreche nicht vom Wandel um des Wandels willen, sondern ich spreche von Werten, die länger Bestand haben werden als die augenblickliche Befriedigung, dass wir uns global immer weiter annäherten, bevor die Umstände der Welt uns kein Entkommen mehr vor uns selbst anboten.
Julie Davis über sich selbst: „Ich bin ein Freigeist mit unternehmerischem Hintergrund und setze mich leidenschaftlich für die menschliche Gemeinschaft und den Ort ein, an dem ich lebe.“ Julie lebt in Kleinbasel.


Einladung zum Gedankenaustausch

Viele Selbständigerwerbende und UnternehmerInnen mit kleinen Betrieben stehen wegen der Corona-Pandemie vor einer ungewissen Zukunft.
Welche praktischen Fragen stellen sich? Wie können sich Betroffene gegenseitig unterstützen? Wie kann die Nachfrage wiederbelebt werden? Wie können wir alle lokales Gewerbe und Dienstleistungen unterstützen?
Hast du Lust auf einen Gedankenaustausch über diese und weitere Fragen, so melde dich bitte spätestens bis Ende September per E-Mail bei Julie Davis oder bei Matthias Brüllmann. Wir werden ein Treffen organisieren und dich dazu einladen.

Übersetzung: Matthias Brüllmann, mit Hilfe von DeepL

Julie Davis Corona 9-2020 english